Nur durch regelmäßige Wartungen lässt sich gewährleisten, dass Fähren sicher im Schiffsverkehr unterwegs sind und es zu keinen Personenschäden aufgrund von Defekten, Material- oder sonstigen Mängeln kommt. Doch auch bei den Instandhaltungsprozessen selbst ist der Sicherheitsaspekt von größter Wichtigkeit. Servicetechniker, die mit der Wartung auf Fähren betraut sind, müssen unbedingt durch angemessene Sicherungen gegen Abstürze und andere Unfallszenarien geschützt werden. Die Vorschriften der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) geben hierfür auch einen rechtlichen Rahmen vor.
Gleichzeitig wünschen sich viele Unternehmen, dass sich Wartungen möglichst schnell und effizient durchführen lassen. Beides zu ermöglichen, kann insbesondere im Hinblick auf die exponierte Einbausituation bei Schiffen zur Herausforderung werden. Wie kann man also hohe Sicherheitsstandards und größtmögliche Effizienz vereinen?
Damit eine Fähre unter Einhaltung höchster Sicherheitsvorgaben genutzt werden kann, bedarf es verschiedener Hilfsmittel, wobei elektronische Überwachungs- und Messysteme wie GPS, Echolot und Funk zu den wichtigsten Komponenten gehören. All diese Systeme befinden sich jedoch in der Regel an Masten, die für Servicetechniker schwer zugänglich sind. Aus diesem Grund wird die Wartung häufig im Rahmen einer Landrevision durchgeführt. Die „Untersuchung auf Helling“ muss jedoch von einem anerkannten Sachverständigen für Schiffbau bzw. Landrevisionen begleitet werden. Alternativ muss zum Zwecke der Instandhaltung ein Gerüst am Schiff aufgebaut werden.
Dies hat zur Folge, dass die Wartung und etwaige Reparaturarbeiten relativ viel Zeit und Mühen in Anspruch nehmen. Und das kann wiederum zu einem hohen Kostenaufwand führen, denn abgesehen von den Ausgaben für die Wartung und Modernisierungsarbeiten ist die betroffene Fähre natürlich für eine gewisse Zeit nicht nutzbar, wodurch einkalkulierte Einnahmen wegfallen. Um die Wartung zu vereinfachen und damit auch (kosten-)effizienter zu gestalten, bietet sich eine Verbesserung der Zuwegung zu den Anlagen an. Das Wartungspersonal kann dann sicherer zu den Installationen gelangen und ist nicht mehr allein auf Leiterkonstruktionen als Lösung angewiesen.
Schritt 1: Prüfung der vorhandenen Parameter Zunächst einmal gilt es, alle Dokumente zusammenzustellen, die wichtige Aspekte zur Risikobeurteilung sowie alle erforderlichen Normen und Vorschriften enthalten. Notwendig ist dies nicht zuletzt, weil bei Arbeiten auf Steigleitern und Schiffen andere Kriterien gelten als bei entsprechenden Tätigkeiten an Land. So ist es beispielsweise erlaubt, bei Arbeiten an Bord eines Schiffes Steigleitern mit Vierkantsprossen zu verwenden, wohingegen die entsprechende Nutzung an Land nicht gestattet ist. Wichtig: Alle Informationen, die zusammengetragen wurden, sollten unter Berücksichtigung der exponierten Einbausituation der Fähre betrachtet werden. Nur so haben Sie im Hinblick auf die Wartung von Personensicherungen an Bord einen echten Mehrwert.
Schritt 2: Auswahl des Systems und Anpassung an die Einbaubedingungen Damit die mit den Wartungs- und Reparaturarbeiten beauftragten Servicetechniker problemlos und sicher an alle relevanten Geräte auf der Fähre gelangen, bietet sich der Einbau eines Schienensystems mit Läufer an. Die Ausführungen des Unternehmens SKYLOTEC bieten besonders gute Voraussetzungen für eine flexible, komfortable und gleichzeitig effiziente Wartungstätigkeit. Hierbei sei jedoch gesagt, dass in Zusammenarbeit mit dem Hersteller eine individuelle Lösung erarbeitet werden muss, da es im Hinblick auf ein passendes Schienensystem keine Standardlösung gibt, die sich für alle Fähren gleichermaßen eignet. Bei der Konzeptionierung und der Umsetzung des Systems gilt es, alle rechtlichen Normen einzuhalten.
Schritt 3: Abnahme des Systems und Schulung der Nutzer vor Ort Nachdem alle Systeme ordnungsgemäß montiert und alle erforderlichen Kennzeichnungen erstellt wurden, wird die Arbeit noch von einem anerkannten Sachverständigen abgenommen. Anschließend erhalten alle Personen, die auf der Fähre als Mitarbeiter eingesetzt werden, noch eine fundierte Schulung, damit diese mit der Nutzung der Sicherungssysteme vertraut werden. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Einweisung in das neu konfigurierte bzw. angepasste Rettungskonzept. Erkenntnisse aus der Praxis haben gezeigt, dass der Einbau eines Schienensystems für Instandhaltungsarbeiten tatsächlich zu einer höheren Sicherheit beim Personal geführt und in puncto Flexibilität und Effizienz für eine spürbare Steigerung gesorgt hat. Ein Kunde hat nach erfolgreicher Erprobung der ersten eingebauten Schiene beispielsweise all seine Fähren einer entsprechenden Nachrüstung unterzogen.
Das überfahrbare Schienensystem SKYRAIL, entwickelt vom renommierten Hersteller SKYLOTEC, bietet eine zuverlässige Absturzsicherung, die vor allem bei Wartungen in der Höhe ein flexibleres Arbeiten ermöglicht. Dank unterschiedlicher Verbindungs- und Kurvenelemente lässt sich das System problemlos an verschiedene Arbeitsumfelder anpassen und erweist sich nicht zuletzt in schwer zugänglichen Bereichen als probates Hilfsmittel. Damit sich die Servicetechniker entlang der Schiene bewegen können, wird zusätzlich ein spezieller Läufer installiert. Das gesamte System ist vergleichsweise schnell montiert und erfordert aufgrund der großen Befestigungsabstände relativ wenige Halterungen, weshalb für die Montage auch nur geringe Kosten anfallen. Darüber hinaus ist die Schiene unempfindlich gegenüber Verschleißerscheinungen.
Detaillierte Arbeitsschutzmaßnahmen, die die Wartung auf Fähren betreffen, finden sich in der DGUV Regel 109-603 (Branche Schiffbau). Herausgeber der online frei verfügbaren Schrift ist die DGUV.
Die genauen Kosten für die gesamte Nachrüstung einschließlich der Planung hängen von den räumlichen Gegebenheiten der Fähre ab. Insbesondere die Größe des Schiffes stellt einen entscheidenden Faktor dar. Da die Schienensysteme zudem individuell gefertigt werden, ist eine pauschale Bezifferung der Kosten nicht möglich. Die Montage ist jedoch verhältnismäßig einfach zu bewerkstelligen, weshalb sich die Ausgaben im Rahmen halten. Einzelheiten zum Preis können wir Ihnen im Rahmen einer Beratung mitteilen, wenn wir alle Details zu Ihrem Projekt besprechen.