In der Praxis gibt es im Stahlhandel viele Methoden, mit denen Stahlplatten angeschlagen und umgesetzt werden. Eines bleibt aber bei allen Methoden gleich: Die scharfe Kante (DGUV-Regel 109-017, 7.4) der Stahlplatten. Werden hierfür keine geeigneten Schutzmaßnahmen wie Kantenschoner, Schutzschläuche oder Beschichtungen eingesetzt, kann die scharfe Kante das Anschlagmittel beschädigen und es im schlimmsten Fall zu einem Lastabsturz führen. Dies ist auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Anschläger und daher aus Betreibersicht zu vermeiden. Manche Stahlhändler verwenden textile Anschlagmittel wie Rundschlingen oder Hebebänder die entweder in Kombination mit Kantenschonern eingesetzt werden, Schutzschläuche oder spezielle Beschichtungen haben. Andere arbeiten mit Blechklemmen. Wieder andere arbeiten mit speziellen Sondergreifern. Und wiederum andere setzen Anschlagketten ein. Aber auch bei Anschlagketten besteht die Gefahr der Beschädigung durch die scharfe Kante. Dieses Problem ließe sich durch Kantenschoner oder spezielle Schutzschläuche umgehen. Allerdings macht das Anbringen von Kantenschonern den eigentlichen Hebevorgang sehr umständlich und zeitaufwändig. Zwar gibt es magnetische Kantenschoner, sie müssen aber dennoch per Hand an die Stahlplatten angesetzt werden. Dazu ist auch immer genügend Platzbedarf notwendig. Schutzschläuche an den Anschlagketten machen diese zwar robuster gegenüber der Wirkung der scharfen Kante, aber sie sind dadurch auch deutlich steifer und unflexibler im Handling. Ideal wäre somit eine Lösung, bei der nicht ein Anschlagmittel um die Last umgeschlungen werden muss, sondern die Stahlplatten von oben gehoben werden.
In Kombination mit einem Deckenlaufkran können Stahlplatten oder Stahlplattenpakete mit einem Elektro-Lasthebemagneten (z. B. Flaig Typ FXE-1100/50) gehoben werden. Die Verbindung zwischen Kranhaken und Aufhängeöse des Elektromagneten stellt in einem aktuellen Kundenfall dabei eine einsträngige Anschlagkette dar. Die Stromversorgung des Elektromagneten wurde an die Hakenflasche des Kranhaken angebracht. Die Bedienung des Magneten erfolgt aus sicherer Entfernung für den Anschläger per Funkfernbedienung. Der Vorteil dieser Lösung ist ein sicherer, zeitsparender und oberflächenschonender Hebevorgang.
Das Anschlagen von Stahlplatten mit einem Elektro-Permanentmagnet erfolgt von oben, in dem der Magnet über ein Anschlagmittel mit dem Kranhaken verbunden ist. Somit entfällt das zeitaufwändige Anschlagen mit einem Anschlagmittel, welches bei jedem Hebevorgang von Hand an die Last angebracht und diese umschlungen werden muss. Dabei ist das Anschlagmittel gegen die Möglichkeit des Verrutschens zu sichern. Außerdem muss das Anschlagmittel dabei immer von der Dimensionierung her (Tragfähigkeit) an die Last angepasst werden. Beim Anschlagvorgang ist zudem auf den maximalen Spreizwinkel zu achten.
Stahlplatten können auch folgendermaßen angeschlagen werden: