Wirtschaftliche Prozesse und damit auch Arbeitsbedingungen unterliegen einem ständigen Wandel. Durch die Automatisierung und Industrialisierung von Arbeitsplätzen konnte einerseits eine große Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer erreicht werden – andererseits führte diese Veränderung zu Bewegungsmangel, unergonomischen und einseitigeren Belastungen, sowie griffintensiveren Arbeitsaufgaben. Viele Arbeitsplätze sind heute geprägt von langem Stehen, Sitzen, gebeugten Körperhaltungen oder Über-Kopf-Arbeiten, die über einen längeren Zeitraum ohne Positionswechsel eingenommen werden. Diese Situation begünstigt die Entstehung von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE), die über 150 unterschiedliche Krankheitsbilder im Zusammenhang von Schädigungen der Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder, Nerven, Knochen und Blutgefäßen umfassen. Zusätzlich zu den vielzähligen körperlichen Ursachen aus dem Bereich des Arbeits- und Privatlebens sind bei der Entstehung von MSE als Risikofaktoren auch seelische Einflusfaktoren relevant.
Neben akuten bis lebenslangen Schmerzen, körperlichen Funktionseinschränkungen und dem Verlust von Lebensqualität für die Betroffenen selbst, bedeutet dies eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft.
Laut einer Studie der EU-OSHA, die 2019 über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit informiert, belaufen sich allein die durch arbeitsbedingte Erkrankungen der oberen Gliedmaßen bedingten Kosten auf mehr als 2 Milliarden Euro im Jahr. Rund ein Fünftel der Krankheitstage ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen.
Da die Anzahl MSE-bedingter Krankheitstage mit steigendem Alter deutlich zunimmt, sollten Unternehmen bereits präventiv passende Maßnahmen ergreifen, um ihre Arbeitskräfte bis ins hohe Alter beim Erhalt ihrer physischen und psychischen Gesundheit zu unterstützen.
Der demographische Wandel und ein höheres Renteneintrittsalter führen zu einem steigenden Anteil älterer Arbeitnehmer in Unternehmen. Zur Vorbeugung von MSE raten Ärzte und Wissenschaftler zu einem häufigen Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen sowie gezielten Übungen für Kraft, Koordination sowie Funktionalität und Bewegung. Einen ebenfalls entscheidenden Einfluss auf die Prävention von MSE der Arbeitnehmer kann eine altersgerechte und ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze leisten.
Ohne dass am Arbeitsplatz selbst große Veränderungen vorgenommen werden müssen, bieten zur Arbeitssituation passende Exoskelette hier eine wertvolle Unterstützung.
Carl Stahl unterstützt Sie gerne bei der Beurteilung des Arbeitsplatzes, der Auswahl des passenden Exoskeletts, sowie der Implementierung der Exoskelette in Ihren Arbeitsabläufen.
Die Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenke der Hände sind anatomisch nicht für die Ausübung großer Griffkraft sowie statischer oder sich wiederholender Aufgaben geeignet.
Aus diesem Grund sind hier entsprechende Korrekturmaßnahmen erforderlich, um die Gesundheit der Arbeitnehmer langfristig zu erhalten. Die Ironhand des Herstellers Skelex ist das erste aktive Exoskelett für die Hand und sorgt für einen deutlich geringeren Kraftaufwand für den Benutzer - folglich werden Ermüdungserscheinungen reduziert und Überlastungsverletzungen sowie damit verbundenen Krankheitstagen und Folgekosten vorgebeugt.
Das System besteht aus einem Handschuh, sowie einem Power Pack, das wahlweise in einem Rucksack oder an der Hüfte getragen wird.
Sobald der Benutzer mit seiner Hand einen Gegenstand oder ein Werkzeug greift, wird durch die Aktivierung der Sensoren an Handfläche und Fingern sowie durch das Ziehen der künstlichen Sehnen im Handschuh eine kraftvolle und natürliche Greifbewegung erzeugt. Das System nutzt maschinelles Lernen, um sich dem Verhalten des Nutzers anzupassen. Zudem kann der Bediener das System durch die Einstellung unterschiedlicher Parameter manuell an seine Vorlieben und die individuelle Arbeitssituation anpassen. Um eine ergonomische Lösung für unterschiedliche Körpertypen und Arbeitspositionen zu gewährleisten, sind sowohl die Handschuhe als auch die Tragelösungen für das Power Pack in unterschiedlichen Größen erhältlich. Die Ironhand ist für vielseitige Einsatzzwecke wie beispielsweise der Industrie oder dem Handwerk geeignet. Wir helfen Ihnen gerne dabei, herauszufinden, wie und wo Sie Ihre Mitarbeiter bestmöglich unterstützen können.
Überkopfarbeiten können je nach Intensität und Dauer der Belastung zu akuten Beschwerden wie Ermüdung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Langfristig können diese Arbeiten das Muskel-Skelett-System stark beanspruchen und chronische Gesundheitsschäden verursachen. Zusätzlich kommt es insbesondere bei Überkopfarbeiten zu einer starken Anspannung der Nackenmuskulatur durch die Rückwärtsneigung und teilweise Verdrehung des Kopfes.
Die Ekso Evo vom Hersteller Ekso Bionics ist ein innovatives Exoskelett, das speziell für wiederholende Überkopftätigkeiten sowie Arbeiten auf Schulterhöhe entwickelt wurde . Das Exoskelett reduziert die Belastungen der Schultern, des Nackens und des Rückens bei sich wiederholenden Überkopfarbeiten durch eine flexible Kraftunterstützung von 2,3 bis 7,1 kg mittels austauschbarer Luftdruckfedern. So kann einerseits die Produktivität bei der Arbeit gesteigert, andererseits die Ermüdung verringert werden.
Dank des schlanken Designs bietet die Ekso Evo einen hohen Tragekomfort und kann den ganzen Arbeitstag über getragen werden. Das passive Exoskelett hat nur wenige Berührungspunkte mit dem Körper, was eine hohe Bewegungsfreiheit sowie eine gute Luftzirkulation ermöglicht und eine starke Schweißbildung verhindert. Zudem kann es vom Anwender selbst angezogen werden.
Falls Sie auf der Suche nach einem flexiblen und komfortablen Exoskelett für Überkopfarbeiten sind, haben Sie dieses mit der Ekso Evo gefunden!
Überkopfarbeiten sowie sich wiederholende oder statische Armbewegungen führen zu einer starken Belastung der oberen Extremitäten im Bereich des Nackens, des oberen Rückens und der Schultern und stellen ein zusätzliches Risiko für Muskel- und Skeletterkrankungen dar.
Das Unternehmen Levitate Technologies entwickelte mit dem Airframe Flex ein passives Exoskelett, welches das Risiko von Schulterverletzungen verringert und gleichzeitig die Produktivität und Qualität bei anspruchsvollen Überkopf- oder erhöhten Arbeitsaufgaben verbessert.
Die Belastungen die aus diesen Arbeitstätigkeiten resultieren, werden auf die Hüfte abgeleitet und gleichmäßig verteilt, wodurch Muskelstress abgebaut und Arbeitsaufgaben als wesentlich weniger anstrengend empfunden werden. Beim Anheben des Arms wird das Unterstützungssystem schrittweise aktiviert und beim Absenken wieder freigegeben, sodass zum richtigen Zeitpunkt das richtige Maß an Unterstützung zur Verfügung steht. Das System ist individuell auf unterschiedliche Körpertypen und -größen anpassbar und bietet vier Stufen der Kraftunterstützung für die Arme. Ein echter Mehrwert für Einsatzbereiche wie zum Beispiel der Fertigung, der Logistik und auf dem Bau.
Die Ironhand hat ein Eigengewicht von 2,5 Kilogramm, die Ekso Evo wiegt ca. 3,4 kg. Der Airframe Flex ist leichter und wiegt rund ein Kilogramm.
Der Handschuh der Ironhand ist im Waschbeutel bei maximal 40 Grad Celsius waschbar. Die Stoffbezüge des Airframe Flex sind abnehmbar und können ebenfalls bei 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Auch die abnehmbaren Textilkomponente der Ekso Evo können in der Waschmaschine bei 20 Grad gewaschen werden.
Für die Nutzung der Ironhand wird ein Akku benötigt. Die Akkukapazität beträgt zwischen 6 bis 8 Stunden. Die Ekso Evo und der Airframe Flex sind passive Exoskelette. Für die Benutzung wird daher kein Akku benötigt.
Um herauszufinden, welches Exoskelett für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, wenden Sie sich an einen Standort in Ihrer Nähe. Unsere Fachberater werden Sie zum Einsatz der Exoskelette vollumfänglich beraten und können das für Sie passende Exoskelett auswählen. Darüber hinaus besitzen wir ein breites Angebot mit zusätzlichen Services.