Die Erzeugung von Strom mit Hilfe von Wasserkraft zählt neben den Windkraft- und Fotovoltaikanlagen zu den „sauberen“ Energielieferanten. Mit Hilfe von Stauseen wird das Wasser aufgestaut und über Pumpspeicher- und Laufwasserkraftwerke der entsprechende Strom erzeugt. Damit die Stromerzeugung reibungslos funktioniert, ist ein ausgeklügeltes System an Rohren und Schächten mit der dazu notwendigen Technik erforderlich.
Kilometerlange Tunnel und Leitungen verlaufen unter der Erde und erstrecken sich wie ein Spinnennetz über eine große Fläche, welche über Tage so nur zu erahnen ist. Dieses unterirdische Netz birgt aber auch jede Menge Gefahren. Ausfälle an Maschinen oder gar Leckagen können zu einem Stillstand der gesamten Anlage führen. Das gilt es zu verhindern. Daher ist es überaus wichtig, im Falle einer Störung schnell Abhilfe zu schaffen.
In einem aktuellen Fall wurde von einem Netzbetreiber eine Schadstelle in einer Druckleitung (Stahlröhre mit 5 m Durchmesser) festgestellt. Dort sollte eine Drohne mit Laufwagen geborgen werden, welche im Tunnel havariert ist. Ebenfalls musste ein Ingenieur des Kunden an die Schadstelle gebracht werden, welcher dort in der Höhe von ca. 3 m an der Tunnelwand gesichert werden musste, damit er dort eine Ultraschallmessung und Bilder der Schadstelle machen konnte. Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 1.350 m bei 30 Grad Gefälle. Der Kunde vermutete die Schadstelle in der Stahlröhre etwa bei 700 m. Die Hauptschwierigkeit war zum einen der enorme Zeitdruck, da das Kraftwerk durch den Schaden nicht weiter betrieben werden konnte sowie die enormen Seilstrecken, die mittels Seiltechnik überwunden werden mussten.
Innerhalb von 3 Tagen wurde das gesamte Projekt umgesetzt, d.h. es wurde der Fahrwagen entworfen, die Seile mussten organisiert werden (3.200 m Kletterseil), das Team zusammenstellen, die Kommunikation und das Sicherheitskonzept zur Rettung nach oben und unten entwickeln. Das gesamte Material (ca. 600 kg Kletterequipment) musste zuerst durch einen 300 m langen Gang unter dem Stausee gefahren werden, dann mittels 2 Aufzügen und Kran bewegt und auf 50 m Tiefe unter dem Stausee gefahren werden. Anschließend wurde alles an der Treppenkonstruktion und am Druckdeckel befestigt und das System zum Befahren des Schachts installiert. Die Dauer des Einsatzes betrug ca. 10 Stunden in der Röhre.
Die Seilzugangs- und Positionierungstechniken (SZP) eignen sich als Zugangsverfahren für das Arbeiten in großer Höhe oder in der Tiefe sowie schwer zugänglichen Bereichen wie z. B. Inspektionen oder Montagen an Windenergieanlagen, Brückenpfeilern, Kirchtürmen oder Hochhäusern. Aber auch Arbeiten mit eingeschränkten Platzverhältnissen (Schacht- und Brunneninspektionen) können den Einsatz von SZP erforderlich machen, wenn keine geeigneten Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen. SZP wird von speziell ausgebildeten Fachkräften für Seilzugangstechniken eingesetzt, um Arbeiten in schwer zugänglichen Bereichen durchführen zu können. Diese Bereiche werden in den meisten Fällen von oben erreicht. Gearbeitet wird immer in Teams, um im Ernstfall eine schnelle Rettung zu gewährleisten. Da in den meisten Fällen die Zeit fehlt um auf externe Rettungskräfte zu warten, sollte eine gegenseitige Rettung (nach dem Absetzen des Notrufs) an erster Stelle stehen.
Die Carl Stahl PSA Fokusexperten für PSAgA sind Spezialisten im Bereich der Seilzugangstechnik und stehen jederzeit gerne mit ihrer Expertise zur Verfügung.
Carl Stahl verfügt über eine ausgezeichnete Expertise im Bereich von PSA-Schutzkonzepten und berät Sie gerne ganzheitlich. Im Rahmen der Carl Stahl Services stehen wir Ihnen mit unseren individuellen PSA-Schutzkonzepten gerne zur Verfügung.